Chronologie der Gründung des Kiwanis Club Melle 2018
2013 bin ich aus beruflichen Gründen nach Melle im Landkreis Osnabrück gezogen. In diesem Zuge wurde ich Mitglied des Kiwanis Club Osnabrück-Teutoburger Wald, der sich 2011 im Raum Bad Iburg (rd. 15 km entfernt) neu gegründet hatte. Hierbei hatte ich immer gehofft, dass zukünftig auch einige Mitglieder aus der Stadt Melle dort hinzukommen würden. Aber niemand von denen, die ich in meinem neuen Heimatort darauf angesprochen habe, zeigte Interesse. Im Laufe der Zeit habe ich dann immer mehr verstanden, dass Bad Iburg (Meeting-Ort sowie weitgehend der regionale Clubschwerpunkt) für die Meller eigentlich keine Option darstellt. „Ja, wenn es so etwas hier in Melle gäbe…“ – diese Aussage hatte ich mehrfach vernommen. Und somit kam der grundsätzliche Gedanke, einen Kiwanis Club in Melle ins Leben zu rufen. Erfahrungen in Clubgründung hatte ich ja -2000 war ich Gründungspräsident des KC Solingen und 2003 einer der beiden Initiatoren des KC Wuppertal. Daher wusste ich aber auch, was so alles schiefgehen könnte.
Deutliche Bedenken hatte ich deswegen zunächst, da ich als Neubürger noch nicht über ein so dichtes soziales Netz in Melle verfügte wie in meiner früheren Heimatstadt. Inzwischen hatte ich mich jedoch mit unserem Ortsbürgermeister, einem sympathischen Juristen Ende 30, ein wenig angefreundet. Was lag da näher als ihn mal zu fragen, ob er mir nicht eventuell bei der Auswahl oder der Beurteilung von potentiellen Clubmitgliedern zur Seite stehen könnte. Bei was? Kiwanis? Was ist das denn? Ach so… Im nächsten Schritt habe ich mir dann über soziale Netzwerke wie xing.com und linkedin.de einen ersten Überblick darüber zu verschaffen versucht, wer denn hier was in Melle beruflich so macht.
Nach unserer Ur-Kiwanis-Idee, die Vertreter verschiedenster Berufe unter einem Dach im Geist der Freundschaft für soziale Dienste zusammenzuführen, habe ich dann eine Liste von rd. 60 von den persönlichen und beruflichen Profilen her mir interessant erscheinender Meller (unter denen aber eigentlich nur wenige waren, die ich tatsächlich bereits persönlich kannte) zusammengestellt. Diese Liste bin ich dann mit meinem „Unterstützer“ durchgegangen. Hierbei sind einige Namen sofort wieder verworfen wurden und andere kamen von auch von ihm wieder hinzu. Von Gespräch zu Gespräch wurde auch sein Interesse an der Idee immer konkreter. Nun galt es Nägel mit Köpfen zu machen und eine erste Informationsveranstaltung vor Ort für möglicherweise interessierte Damen und Herren zu organisieren. Hierzu haben wir das hier anliegende Einladungsschreiben entworfen und dann an unsere inzwischen gut abgestimmten prospektiven Kandidaten auf unserer Liste verschickt.
In der frühen Phase ist dann auch eine Wuppertalerin, die mit ihrem Mann auch seit rd. zwei Jahren in meiner Nähe lebt und Kiwanis bereits aus der Familie her kannte, dazu gestoßen. Zudem besaß sie exzellente Räumlichkeiten, um sich zunächst mal dort mit einem kleineren Kreis zu treffen. Am Mittwoch, den 22. August 2018 war es dann soweit. Bernd, Simone und ich hatten eine Power-Point-Präsentation über Kiwanis vorbereitet und standen dann um 19.30 Uhr parat. An diesem allerersten Abend hatten wir unsere Lt. Gov. Andrea Tille sowie den Past-Governor Jürgen Winkelsen und seine Gattin zu Gast. 14 Damen und Herren hatten Interesse gezeigt und sich für diesen Abend bei uns angemeldet. Alle kamen und alle blieben und alle wurden Mitglieder des neuen Kiwanis Club Melle!
Bereits 14 Tage später am 05.09.2018 haben wir dann die Gründung des Clubs durchgeführt, einen externen Meeting-Ort gefunden und mit ersten Projektideen losgelegt. Wir denken, dass es entscheidend war, dass wir Kiwanis als weltoffene, mit der Zeit gehende Organisation von internationaler Bedeutung glaubhaft kommunizieren konnten. Beim ersten Kennenlernabend war schon zu spüren, dass alle Anwesenden irgendwie ähnlich „tickten“. Einige von ihnen kannten sich auch bereits mehr oder weniger untereinander und waren überrascht sich dort so wieder zu treffen. Aus jetziger Sicht können wir sagen, dass es wichtig ist, dass der Funke überspringt und jeder merkt, dass er bei allen anderen auf Augenhöhe willkommen ist. Aus der Gruppe kamen sofort interessante Projektideen, von denen wir auch nun einige bereits umsetzen werden. Unser Club hat derzeit acht männliche und sechs weibliche Mitglieder. Darunter sind folgende Berufe vertreten: Bauingenieur, Rechtsanwalt, Immobilienkauffrau, Diplom-Kauffrau, Immobiliengutachter, Schul-dezernent, Grundschulrektorin, Personalberaterin, Universitätsangestellte, Bürokauffrau, Spar-kassen-Betriebswirt, Polizeidirektor, Gymnasial-lehrerin und Pfarrerin – mithin eine bunte Mischung zwischen Anfang 30 und Ende 60. Tendenziell lässt sich sagen, dass eine strukurierte Aufbau- und Ablauforganisation deutlich besser ankommt, als eine Anwerbung mit eher lockeren Statuten und Unverbindlichkeiten. Dies wirkt eher verunsichernd bei denen, sie es gewohnt sind, sich auch beruflich gut organisieren zu müssen. So war dann unter den Mitgliedern auch gleich klar, dass in den Ferien keine Meetings ausfallen sollen und auch bei Feiertagen lediglich eine Verschiebung um jeweils eine Woche stattfindet. Als Argument war hier deutlich zu hören dass, wenn man beruflich bedingt einmal keine Möglichkeit zur Teilnahme an einem Meeting hat, es dann doch schön wäre, wenn es nicht allzu lange dauert bis man wieder dabei sein kann …